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Insights aus 20 Jahren ExecutiveCoaching

Heute einmal ein etwas anderes Thema, allerdings ein sehr wichtiges. Und genau genommen steht im Kern meiner Arbeit mit Führungskräften immer genau diese Frage, unabängig davon ob es um Leadership Onboarding oder aktuelle Führungsthemen geht:

Nämlich die Frage, was braucht es denn, um gut und in Balance zu leben und zu arbeiten. Und wie Sie vermutlich wissen, beschäftigt sich die Menschheit mit dieser Frage schon seit über 2000 Jahren.

Daran hat sich bis heute nichts geändert.

In der Antike war es so, dass die Philosophen Sokrates, Platon und Aristoteles die gesunde Lebensführung als Ziel der Philosophie in den Mittelpunkt gestellt hatten.

Unter Glück verstanden sie nicht Gefühle, sondern Glück war das Resultat eines gut geführten Lebens. Das wiederum konnte man nur erreichen, indem ein Leben geführt wird, das nach Werten ausgerichtet ist.
Interessant fand ich bei diesen griechischen Philosophen besonders den Aspekt, dass eine gute Lebensführung auch beinhaltet, dass wir unsere Bedürfnisse begrenzen.

Wir müssen jetzt vielleicht nicht ganz so streng sein, denn die Stoiker haben Betrachtungsweisen, die vermutlich nicht für jeden geeignet sind. Und ich will hier auch nicht in die philosphischen Tiefen abschweifen, auch wenn es da vieles gibt, was sinnvoll und interessant für die Reflektion ist.

Wer sich dennoch dafür interessiert, dem empfehle ich gerne das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und Stephen Hanselman. Es ist ein wunderbares Buch mit vielen gesammelten Weisheiten der Stoiker.

Hier dreht sich alles um die Kernfragen:

  • wie findet man das wahre Glück?
  • und wie geht man mit den Herausforderungen des Alltags um?

 

Das sind Fragen, mit denen sich viele Menschen beschäftigen.

Insbesondere wenn sie einen Punkt in ihrem Leben erreichen, an dem sie mit etwas konfrontiert werden, was sie vielleicht lange weggeschoben haben. Dann kommen diese Fragen geballt.

Nicht selten wird diese Phase im Leben als Midlife Crisis bezeichnet, die übrigens jeder Mensch durchläuft. Jeder in einer anderen Intensität. Und unabhängig vom Alter. Bei manchen zeigt sich diese Phase erst sehr spät und bei manchen bereits in jüngeren Jahren.
Diese sogenannte Midlife Crisis ist ein Phase, die uns die Natur als Möglichkeit gibt, über unser aktuelles Leben zu reflektieren und zu überlegen, bin ich noch auf dem für mich richtigen Weg, oder gibt es etwas zu justieren.

Das sollte man auch nicht verdrängen, sondern annehmen und genauer hinschauen, denn nur so kann man sich zu einer reifen Persönlichkeit entwickeln.

Erfahrungsgemäß fällt diese Midlife Reflektion etwas härter und etwas schonungsloser aus, wenn man die Jahre zuvor sich keine Zeit und meine Muse gegönnt hat, um über sich zu reflektieren.

Und leider ist es nun mal so, dass man in der Schule nicht lernt, was die Kernelemente eines guten Lebens ausmachen.

So manche Aspekte davon musste auch ich erst lernen. Und für manches habe ich einige Zeit in meinem Leben gebraucht.

Heute möchte ich ein paar ausgewählte Elemente, Kernelemente nennen, die auch immer wieder für meine Kunden den größten Hebel darstellen um gut und balanciert zu leben und zu arbeiten.

Elemente, die sich in den letzten zwanzig Jahren meiner Arbeit mit Führungskräften als besonders wichtig herausgestellt haben.

  • Be careful with your thoughts and beliefs
    Wir sehen die Welt durch unsere Filter.
    The map is not the territory

  • Perspektivenwechsel ist wichtig.
    Versuche immer in den Mokassins der anderen Person zu gehen.
    Ambiguitätstoleranz lernen. Es geht nicht um Rechthaben wollen.
  • Mache die Probleme von anderen nicht zu deinen
    Manche lieben ihre Opferhaltung und brauchen andere, denen sie ihre Äffchen aufsetzen. Abgrenzung lernen.
  • Gestalter sein, kein Opfer
    sich immer bewusst machen, welche Einflussmöglichkeiten es gibt
    Growth mindset entwickeln
  • Keine Angst davor den eigenen Weg zu gehen oder anders zu sein.
    What other people think of you is none of your business! Verbiegen Sie sich nicht. Auf die innere Stimme hören haben viele verlernt.
  • Worte nicht auf die Waage legen.
    Menschen, die alles persönlich auf sich beziehen, machen weder sich selbst noch andere glücklich
  • Direkte Kommunikation lernen, allerdings immer so, dass das Gesicht von allen bewahrt bleibt
    Ansprechen was einem wichtig ist. Und falls es von manchen nicht respektiert wird, dann klare Entscheidungen treffen und klare Grenzen setzen.
  • Nein sagen
    Besser ein klares „nein“ als umschweifend ein „nein“ zu formulieren. Menschen mit „high context“ Prägung können dies sonst nicht verstehen. Und Mißverständnisse und Konflikte sind vorprogrammiert.
  • Selbstverantwortung ist wichtig, aber wir können nicht alles kontrollieren, und müssen wir auch nicht: Loslassen, was es loszulassen gilt. Deshalb ist es essenziell zu verstehen und zu lernen, wie kann ich Dinge loslassen, die ich nicht ändern kann, die außerhalb meiner eigenen Kontrollzone bzw. meines Einflussbereichs liegen. Praktiken wie Achtsamkeit, Meditation, das Setzen von Grenzen sind dabei essentiell.
  • Auf die eigene Intuition achten. Manchmal sagt unser Kopf „tue das und jenes“, aber unser Körper gibt uns eindeutige Signale dagegen. Wer verlernt hat auf seine innere Stimme zu achten, kann dies wieder lernen.
  • Gelassenheit lernen. Innere Ruhe und Stabilität sind eines der wichtigsten Pfeiler für einen klaren Kopf, für gute Entscheidungen und für ein zufriedenes Leben
  • Und natürlich gehört zu einem zufriedenen und balancierten Leben dazu, seine eigenen Werte und Bedürfnisse zu kennen.
  • Wer zufrieden und gesund sein will braucht einen gesunden Körper. Ein gesunder Körper braucht eine bestimmte Dosis an Schlaf (qualitativem Schlaf), als auch Nährstoffe, damit meine ich explizit gesunde Nahrungsmittel und kein Junkfood. Außerdem braucht der Körper Bewegung. Dies ist sowohl für einen gesunden Körper als auch für unsere mentale Gesundheit und Resilienz eine Voraussetzung.
  • Um ein gutes Leben führen zu können brauchen wir soziale Kontakte und vor allem gesunde Beziehungen. Menschen, denen wir vertrauen, auf die wir uns verlassen können. Wenn wir in gesunde Beziehungen unsere Zeit und Aufmerksamkeit investieren, dann haben wir auch bedeutungsvolle Interaktionen.
  • Wir nehmen dann unser Leben als gut und lebenswert wahr, wenn wir einen Sinn darin sehen. Dazu ist es wichtig, klare Werte zu haben und nach diesen zu leben. Den Lebenssinn können wir aus unserer Arbeit, unseren gewählten Aufgaben, unserer Partnerschaft und Familie erhalten, aber auch dadurch, wenn wir uns in den Dienst einer größeren Aufgabe stellen.
  • Als letzten Punkt – last but not least – will ich etwas nennen, was für mich und die Menschen, mit denen ich mich umgebe, selbstverständlich ist. Aber ich weiß, dass dies nicht für alle gilt.
    Wir brauchen einen wachen aktiven Geist. Wer nur dolce Vita und dolcefarniente lebt oder einfach nur so vor sich hinlebt, dessen Geist wird geschwächt und das Lernen und die Neugierde ebenfalls.

    Mögen viele nicht wahrhaben, ist aber so. Wir sollten darauf achten, ständig etwas Neues zu lernen, durch Lektüre, Bücher, aber auch in unseren sozialen Interaktionen. Genau das fördert unsere kognitive Gesundheit, hält unser Gehirn fit und auch nur so können wir sicherstellen, dass wir Herausforderungen im Leben adäquat begegnen können.

Das Ziel ist nicht nur gut und lange zu leben, sondern ein Leben zu haben, das lebenswert ist.

Falls Sie nun sagen, Sie wissen nicht wo Sie bei den Themen anfangen sollen, aber würden gerne einiges ändern, dann lassen Sie uns gerne ins Gespräch gehen.

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Christiane Barho

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